Studie "2. Säule 2015: Analyse der Geschäftsberichte von Pensionskassen"

Auf einen Blick

  • PPCmetrics Studie basiert auf den revidierten Geschäftsberichten der Vorsorgeeinrichtungen
  • Fokus: wichtige und vergleichbare Kennzahlen
  • Breites und repräsentatives Universum von 260 Kassen, einem Vorsorgevermögen von rund CHF 565 Mrd. und 3'079'598 Versicherten

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Ziel und Mehrwert der Studie

Die Situation der Schweizer Pensionskassen ist für die Versicherten, die breite Öffentlichkeit und die Verantwortlichen von grossem Interesse. Verschiedene Kennzahlen, wie beispielsweise der technische Deckungsgrad, sind jedoch nicht vergleichbar, da sie auf unterschiedlichen Strukturen und Bewertungen basieren. Aus diesem Grund ist das Ziel der vorliegenden PPCmetrics Studie „2. Säule 2015: Analyse der Geschäftsberichte von Pensionskassen“, einen Beitrag zu einer besseren Vergleichbarkeit und höheren Transparenz im Pensionskassenmarkt zu leisten.

Es existieren bereits verschiedene Studien über den Schweizer Pensionskassenmarkt. Was bringt da eine weitere Untersuchung? Unsere Analyse schafft durch drei Elemente einen Mehrwert:

  • Sie basiert auf den revidierten Geschäftsberichten der Vorsorgeeinrichtungen und zeichnet sich dadurch – im Gegensatz zu Erhebungen basierend auf subjektiven Befragungen – durch eine hohe Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit der Daten aus.
  • Sie fokussiert sich auf wichtige und vergleichbare Kennzahlen und mit dem risikotragenden Deckungsgrad auf eine innovative Kerngrösse.
  • Sie umfasst ein breites und repräsentatives Universum von 260 Kassen, ein Vorsorgevermögen von rund CHF 565 Mrd. und 3'079'598 Versicherte.

 

Download der Studie

2013-11-25_In_den_Medien.PNG

 

Zentrale Ergebnisse

Die zentralen Ergebnisse dieser Studie lassen sich für das vergangene Geschäftsjahr wie folgt zusammenfassen:

 

Effektive Verzinsung

Die effektive Verzinsung der Sparkapitalien der aktiven Versicherten ist 2014 leicht gestiegen. Sie lag im Durchschnitt bei 2.3% und damit über dem Vorjahreswert von rund 2.0%. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kassen. Zwar verzinsen die meisten Vorsorgeeinrichtungen (rund 53% aller Kassen) zwischen 1.5% und 2%. Jedoch gewähren immerhin rund 25% aller Kassen einen Zins über 2.5% und bei rund 7% der Vorsorgeeinrichtungen liegt der Zins unter oder gleich 1.5%.

Technischer Zins

Der durchschnittliche technische Zins (Bewertungszins) nahm zwischen 2008 und 2014 um 1%-Punkt ab und beträgt für das Abschlussjahr 2014 rund 2.75%. Diese Minderung liegt jedoch deutlich unter der Reduktion des Zinsniveaus von 3% für den gleichen Zeitraum (gemessen an der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe). Bei öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen ist der technische Zins im Durchschnitt höher als bei privat-rechtlichen Pensionskassen.

 

Der Vergleich zwischen effektiver Verzinsung und technischem Zins zeigt, dass im Beitragsprimat die Verzinsung der Vorsorgekapitalien für Rentner (technischer Zins) höher war als die Verzinsung der Sparkapitalien der aktiven Versicherten (effektive Verzinsung).

 

Risikotragender Deckungsgrad

Der risikotragende Deckungsgrad misst die Belastung der Risikoträger von Schweizer Pensionskassen. 2014 sank der durchschnittliche risikotragende Deckungsgrad der Vorsorgeeinrichtungen im System der Vollkapitalisierung von 101.6% im Jahr 2013 auf 99.7% im Jahr 2014. Dies bedeutet, dass per Ende 2014 nach Ausfinanzierung der laufenden Renten das verbleibende Vermögen im Durchschnitt knapp unter der Austrittsleistung der aktiven Versicherten lag. Zwar konnten im Jahr 2014 viele Kassen aufgrund der guten Performance der meisten Anlagekategorien deutlich positive Anlageergebnisse erzielen. Dieser Effekt wurde jedoch durch die gesunkenen Zinsen und den damit gestiegenen Wert der Verpflichtungen überkompensiert. Interessant ist auch eine genauere Analyse der Entwicklung einzelner Kassen über den reinen Durchschnitt hinaus. So haben sich Vorsorgeeinrichtungen mit höherem risikotragenden Deckungsgrad (typischerweise solche mit wenigen Rentnern) 2014 eher verbessert, solche mit niedrigem risikotragenden Deckungsgrad eher verschlechtert. 2015 hat sich dieser Trend bisher fortgesetzt, da im Zuge der Aufhebung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar 2015 die Zinsen weiter gesunken sind. Hierdurch hat sich die Risikofähigkeit der Vorsorgeeinrichtungen weiter verschlechtert.

Vermögensverwaltungskosten

Sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch für die Verantwortlichen von Pensionskassen selbst spielen die Vermögensverwaltungskosten eine zentrale Rolle. 2014 betrugen diese im Durchschnitt aller Vorsorgeeinrichtungen 0.4% der transparenten Anlagen. Ein Zusammenhang zwischen der Grösse einer Vorsorgeeinrichtung und den ausgewiesenen Kosten konnte dabei nicht festgestellt werden. Auf den ersten Blick wirft diese Erkenntnis Fragen auf, sinken doch die Vermögensverwaltungskosten in der Regel mit zunehmendem Vermögen. Erklärt werden kann dies aber mit der Tatsache, dass grössere Kassen tendenziell auch Alternative Anlagen einsetzen, welche mit höheren Kosten verbunden sind. Sofern damit eine höhere Nettorendite erzielt werden kann, ist dies im Interesse der Versicherten.

 

Weitere Indikatoren

Lediglich 3% der privat-rechtlichen Pensionskassen verfügen noch über ein Leistungsprimat gegenüber 21% der öffentlich-rechtlichen Kassen. Hinsichtlich der verwendeten Sterbetafeln gewinnt die Generationentafel zulasten der Periodentafel zunehmend an Bedeutung. Per Ende 2014 verwendeten rund 25% der Vorsorgeeinrichtungen bereits die Generationentafel. Die durchschnittliche technische Quote des Vorsorgekapitals der aktiven Versicherten beträgt rund 57%.

Bei den Anlagestrategien der Pensionskassen zeigt sich eine grosse Vielfalt. Der Anteil der Obligationen CHF am Gesamtportfolio liegt zwischen 10% und 52%. Bei den Immobilien ist ebenfalls eine grosse Spannweite von zwischen 5% und 45% zu verzeichnen.